Monte Baldo - Corno della paura freeride
hh:mm: 05:15
"Monte Baldo - Corno della paura freeride"
Freerider, die auch vor tagesfüllenden Aufgaben mit einigen Gegenanstiegen keine Scheu haben, bekommen mit dieser Runde von der Monte Baldo-Bergstation über den Corno della Paura eine lohnenswerte Tour präsentiert. Denn man trailt erst in direkter Linie nach Osten, um dann in fast senkrechtem Sinkflug hinunter ins Etschtal abzufahren, von wo man zuletzt auf der „cic- labile” wieder über Mori an den Gardasee zurückradeln muss.
Steigt man an der Bergstation des Monte Baldo aus der Gondel, präsentiert sich einem nach Osten hin bereits das gesamte Panorama, das es freilich erst noch zu bewältigen gilt: Vor einem tut sich das Breitwandkino vom Monte Altissimo über San Valentino und Corno della Paura bis zum in der Ferne mahnen- den Pasubio auf. Dabei werden Landschafts-Leser sich schon des öfteren den Kopf darüber zerbrochen haben, wie man wohl am vernünftigsten und spannendsten direkt hinüber kommt zum „Horn der Angst”. Denn ausser der klar erkennbaren und weit ausholenden Panorama- strasse hinüber zum Rifugio Graziani hüllen sich die waldreichen Täler dazwischen in tiefes Schweigen und auch die Landkarten lassen wenig Hoffnung auf unbeschwertes Trailriding auf- kommen.
Umso schöner ist die Wahrheit zu genießen, dass in der Tat eine quasi asphaltfreie und fast durchgängig fahrbare Variante existiert, die aber so versteckt in der Landschaft liegt, dass sie kaum ein Einheimischer kennt. Wohlan, mit dem GPS-Track auf dem Navigationsgerät und einem gesunden Mass an Orientierungsvermögen kann bei dieser Tour eigentlich nichts schief gehen. Sicheres Fahrkönnen, bestes Material und entsprechende Schutzausrüstung setzen wir bei Fre- eridern ja mal als gegeben voraus. Gleich zu Beginn gibt es gleich zwei echte Bike-Varianten, um hinunter zu unserer ersten Zwischenstation, der Malga Pra Alpesina zu kommen. Entweder direkt hinunter nach Osten zum einsamen Schlepplift und dem dort beginnenden Steig Nr. 14, der sehr holprig, verblockt und kehrenreich gleich zu Beginn Zähne zeigt, oder erst über einen steilen Aufstieg nach Süden zur Pozza della Stella, wo eine grobe Schotterrampe durchs Baldo-Skigebiet ostwärts hinab führt. Ab der Malga Pra Alpesina beginnt dann das unbekannte Abenteuer hin- unter in die Schlucht des Torrente Aviana. Der Weg und insbesondere der Abschnitt durch die finstere Bocca delle Scalette ist in keiner Karte eingezeichnet. Hat man den Graben mit ein paar Schritten zu Fuss überwunden, geht’s erstmal länger bergauf bis San Valentino, stellenweise auch richtig steil.
Dort führt uns dann der breite Friedensweg „Sentiero della Pace” hinauf aufs „Horn der Angst”. Bei einer Rast auf dem Corno della Paura mit Schwindel erregenden Tiefblicken ins Etschtal, kann man sich schon mal mit dem Gedanken anfreunden, dass der nun folgende Abschnitt durch die Steilwand der Bergflanke sich in Prozentzahlen nur schwerlich messen lässt. Spätestens am Sattel Bocca d’Ardole ist Schluss mit lustig und der Spass beginnt. Wen der Mut angesichts des Tiefblicks verlässt, der kann immer noch den Chickenway über Brentonico nach Hause nehmen. Alle anderen legen jetzt die Protektoren an. In unzähligen Kehren geht es nun auf einem ungezähmten Waldweg steil hinab nach Sabbionara und man wird mit Erstaunen feststellen, wie sehr man doch auch ohne zu Treten ins Schwitzen kommen kann. Hat man die postkartenkitschig daliegende Burgruine von Sabbionara heil erreicht, ist das meiste geschafft. Außer den kaum noch erwähnenswerten knapp 30 Kilometern Rückfahrt auf der „ciclabile”, die gegenüber dem bis hierher bewältigten Abschnitt die reinste Erholung für die durchgeschüttelten Knochen sind. Verkürzte Variante ab San Valentino (Waypoint 28), das per Shuttle erreicht werden kann. Einkehrmöglichkeit: Am Passo San Valentino, in Sabbionara, Mori und Nago.
GESAMTLANGE | km 32.88 | ||
HOHENDIFFERENZ | m +660 -2340 | ||
SCHWIERIGKEITSGRAD' | zäh | ||
FAHRZEIT | hh:mm 05:15 | ||
EMPFOHLENE JAHRESZEIT | Mai - Oktober |
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